Schimmel ist zum Bauschaden Nummer eins in deutschen Wohngebäuden geworden. Er befällt sowohl Neu- als auch Altbauten und tritt häufig nach Sanierungen auf. Plötzlich dichte Fenster, Türen und dazu eine hoch wärmegedämmte Fassade – das erfordert einfach eine andere Notwendigkeit zum Lüften als vorher. Doch warum ist das so? Gibt es Auswege aus der Schimmelfalle?
Warum ist Lüften in Wohngebäuden so wichtig?
Jeder Mensch gibt täglich einen Liter Wasser an die Umgebung ab. Duschen, Kochen, Bügeln und sogar Zimmerpflanzen erhöhen diese Wassermenge noch einmal drastisch. Diese Feuchtigkeit schlägt sich in den vergleichsweise kälteren Raumecken nieder und bildet dort die Grundlage für Schimmelpilzbefall. Im Altbau findet in der Regel durch Luftritzen und -spalten ein natürlicher Luftaustausch statt, der auch die im Raum vorhandene Feuchtigkeit abführt. Gleichzeitig verschwindet aber auch die kostenintensiv erzeugte Wärme. Bei hoch wärmegedämmten Gebäuden mit luftdichten Fenstern hat die Wärme dagegen kaum noch Gelegenheit zu entweichen – und mit ihr ebenso wenig Schadstoffe und die Feuchtigkeit in der Luft. Was für die Heizkosten positiv ist, sorgt in puncto Luftqualität für Probleme. Das Ergebnis: Rund sieben Millionen Wohnungen in Deutschland sind mit Schimmelpilzen behaftet. Das bedeutet, dass mehr als jede fünfte Wohnung von dem Problem betroffen ist. Die Tendenz ist stark steigend.